Gründungsphase Janssen cosmeceutical care

Die ersten Jahre auf Hirzenrott von 1997-2000

Die Gründungsphase der Janssen cosmeceutical care

 

Die Firma Janssen cosmeceutical care GmbH wurde am 9. Januar 1997 gegründet, die Gründungsakte am 6. März 1997 veröffentlicht. Gesellschafter war die Euro Beauty Service PGmbH, die Firma belgischen Rechts aus Hauset, die Elka und mir zu gleichen Teilen gehörte. Mit Gründung der Firma trat meine liebe Elka wieder in das Berufsleben ein, nach nahezu 20 Jahren Unterbrechung. Elka war jetzt Geschäftsführerin der Janssen cosmeceutical care GmbH und arbeitete in Teilzeit. Sie kümmerte sich stundenweise um die Verwaltung, das Personalwesen und auch um einige Exportmärkte. Ich selbst blieb weiterhin angestellt bei Ulric de Varens, zumindest bis zum 1. Oktober 1997. Die Mitarbeiterin Anne Wittstamm hatte  wenige Monate zuvor gekündigt und in Düsseldorf bei Auto Becker eine neue Stelle angetreten. 

 

Der Firmensitz war also in Aachen-Oberforstbach, Hirzenrott 2-4. Die neue GmbH hatte die Bestände und den Kundenstamm der Euro Beauty Service in Belgien sowie auch die meines eigenen Gewerbes Walther Janssen übernommen. Einige internationale Kundenverbindungen gingen zurück auf die Zeit von Beauty Design, über die ich bis 1996 viele Geschäfte abgewickelt hatte. Weitere Geschäftsbeziehungen waren von der Gewerbetätigkeit in die neue GmbH übernommen worden. Das eigene Gewerbe hatte ja die neue Marke „Janssen Cosmeceutical Care“ als Eigenmarke entwickelt, aufgebaut und vertrieben.

 

Elka übernahm gerade in diesen ersten Monaten viele unterschiedliche Aufgaben, überwiegend aus dem Verwaltungsbereich, aber auch bei der Kundenbetreuung. Aus eigener Initiative hatte Elka an Computerkursen teilgenommen und konnte sich so recht bald in diese neue Bürotechnologie einarbeiten. Aber zu ihren Aufgaben gehörte ebenso das Putzen der Räume und der Fenster  die Müllentsorgung oder die Beschaffung von Büromaterial, um nur einige Aufgaben zu erwähnen.

 

Zur Unterstützung bei all meinen Tätigkeiten innerhalb der Janssen Cosmeceutical Care heuerte ich eine Teilzeitmitarbeiterin an, Stephanie Niessen aus Eschweiler. Sie war Betriebswirtin und hatte zuvor bei der Telekom gearbeitet. Ebenso stand mir weiterhin Fanny Mertes als Teilzeitkraft zur Verfügung, sie arbeitete bis Oktober noch für die Ulric de Varens GmbH. Im Herbst engagierte ich Marlies Dreuw aus Walheim als 350 DM Kraft, um die Buchhaltung zu erledigen. Zur Steuerberaterin hatte ich auf Empfehlung von Josef Müllejans Ingeborg Klemt auserwählt, die damals in Brand lebte, später aber ihre Kanzlei nach Krauthausen verlegte. Auch Josef Müllejans arbeitete in unseren Büroräumen, wenngleich er nicht angestellt war. Er half mir sehr überzeugend beim gesamten Wareneinkauf. 

 

Was die Produkte „Secrets of Beauty“ betraf, so wurden diese rechtzeitig fertig und sie sollten ausschließlich über die neue Firma Janssen cosmeceutical care GmbH abgewickelt werden. Der Vertrieb konnte beginnen. Hinzu kamen ja noch die Bleichpräparate, die Fruchtsäuren Cremes und die Ampullen, die zusammen mit den Collagenmasken nicht wegzudenken waren. Der Vertrieb dieser Produkte bildete sogar den Grundstock für die Geschäfte der neuen Firma, die dadurch immerhin im ersten Jahr einen Umsatz von 1.363.565 DM erzielen konnte. Zu den ersten Kunden gehörten neben den zahlreichen Käufern für Collagenmasken alsbald Brian Negro in Belgien, Vampel Ltd. (Herr Papazoglou) in Griechenland sowie James Chan in Hong Kong und China. Aber zu den Ländern, die wir von dem Gewerbe übernommen hatten, gehörten auch Kambodscha, Korea, Singapur, Malaysia, Taiwan sowie die USA und Kanada. 

 

Erste Schritte in 1997

 

Das Jahr 1997 verlief schon recht intensiv, was die Veranstaltungen betraf, und auch in Bezug auf die Geschäftsaktivitäten. Das Jahr 1998 war aber noch intensiver. Es gelang, neue Umsätze zu tätigen in Kambodscha (hier allerdings überwiegend mit Billigartikeln und nur wenig aus meinem Sortiment), in Singapur und Malaysia über die Firma Yin Fong sowie in Korea zunächst über die Firma Pourelle und in Italien über die Firma Lady D des Herrn Munda. Über jede dieser Verbindung ließe sich eine eigene Geschichte erzählen, beschränken will ich mich auf das Folgende. 

 

Die Firma Yin Fong ging mit viel Schwung und Engagement in die Distribution, führte über Singapur ein und verschob die Ware nach Johor Bahru in Malaysia, an der Grenze zu Singapur gelegen. Das Team war jung und aktiv. Als der Eigentümer überraschend verstarb, ging es mit dem Unternehmen bergab. Ich musste in 1999 die Vertriebsbeziehung unter Verlusten aufgeben.

 

In Korea war mir die Firma Pourelle eigentlich zu kompliziert. Deshalb entschied ich mich bei der Vergabe der Exklusiv-Vertretung für die Firma Yoo Hyang des Mr. S.M. Choi, der eine Schweizer Aroma-Pflegeserie aus Lugano importierte, und einige Jahre unser Kunde war. Choi kam mit seinen Mitarbeitern zu einem Seminar nach Aachen, welches wir mit Frau Stolzenberg als Schulungsleiterin  im Schweizer Hof durchführten. Sie hatte mich auch 1996 schon zur Messe nach Guang Zhou und Hong Kong, sowie nach Taiwan begleitet, im Sortiment kannte sie sich hinreichend aus, auch wenn sie nicht ständig bei mir beschäftigt war.

 

Die Firma Thai Van aus Phnom Penh exportierte aufgekaufte Restposten von Herrn Schwarz aus Bad König, meist dekorative Kosmetik, verbunden mit einem Teil Cosmeceuticals. Die Geschäfte konnten zwei Mal mit Containersendungen abgewickelt werden, und als ich die Firma 1998 besuchte, lernte ich auch ein wenig dieses rätselhafte Land kennen.

Im Oktober schließlich begab ich mich nach Miami zum „Esthetic Congress“, der von Nouvelles Esthetiques organisiert wurde. Bei dieser Reise unterstützte mich auch Lina Altuwayyan. In Irvine hatten Elka, Ulrich, Reinhard und ich Ende Juni eine Limited Liability Partnership gegründet, über die ich an anderer Stelle berichte. Lina war der Operationsmanager vor Ort, sie bemühte sich, den Vertrieb aufzubauen und auch die Messeteilnahmen zu organisieren.

 

Auch anderswo nahm ich 1997 erneut an Messen teil, so zum Beispiel an der Cosmoprof Messe in Hong Kong. Auch hier war es wieder James Chan, der als mein Distributor für Hong Kong und China vor Ort alles organisierte. Ich nutzte aber die Förderung unter dem Dach der AUMA, der öffentlichen Gesellschaft zur Förderung von Auslandsmessen deutscher Unternehmen. Im September hatte bereits die Messe in Guang Zhou stattgefunden, die James und ich nicht versäumten, die allerdings damals noch nicht gefördert wurde. 

 

Anlässlich der Guang Zhou Messe lernten wir Belinda Chan, die Inhaberin der größten Kosmetik-Schule in Guang Zhou, näher kennen. Sie wollte mit unserer Anwesenheit ihr eigenes Image aufpolieren und in wenigen Tagen konnten James und ich als Ehrengäste an mehreren Veranstaltungen teilnehmen: der Eröffnung eines Instituts mit Drachentanz und allem chinesischen Schnickschnack;  der Zeugnisverleihung an ihrer Schule mit endlosen Fototerminen und zuletzt auch noch ein rauschendes Fest in einem großen Saal mit Prominenz aus Industrie und Politik. Ich selbst war so etwas wie ein Stargast, denn ich musste pausenlos Fotos mit mir machen lassen und blieb wohl alleine deshalb hunderten Chinesinnen in Erinnerung.

 

LÄNDER 1997:        Deutschland, Belgien, Griechenland, Kambodscha, Hong Kong, China, Taiwan, Korea, Singapur, Malaysia, Kanada und die USA.

UMSATZ 1997:        DM 1.363.564 - DM 53.244 Ertrag  - DM 23.488 nach Steuern

PRODUKTE 1997: Ultime Secrets, Pure Secrets, White Secrets, Body Secrets

 

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Das Geschäftsjahr 1998

 

Die Geschichte mit Italien ist eine besondere deshalb, weil es mir erstmals gelang, eine augenscheinlich positive Vertriebsmannschaft zu finden und zwar über das Internet. Herr Munda, der Promotor der Firma Lady Dana schien ein ausgewiesener Experte und Spezialist für den Vertrieb professioneller Kosmetik gewesen zu sein. In der Tat bestellte er auch reichlich Ware, ich produzierte sogar italienische Prospekte und tat alles, um ihn zufriedenzustellen, denn er war sehr fordernd. Auch wollte er Seminare organisieren, wozu ich bereits Frau Stolzenberg organisiert hatte. Im letzten Moment wurde alles abgesagt und er wollte mir die Ware zurückschicken, denn er habe zu viele Mängel entdeckt und Kundenreklamationen erhalten. In Wirklichkeit konnte er aber noch gar nichts verkauft haben, denn zu kurz war die Zeit gewesen. Ich hatte Herrn Munda auf der Bologna Messe im April getroffen und im strömenden Regen hatte er mir im PKW einen Vertrag zur Unterschrift vorgelegt, der eine Abfindungsklausel enthielt. Er schickte also die Ware unaufgefordert zurück und verklagte mich in Italien auf 150.000 DM Schadensersatz. Es gelang mir dank der Unterstützung eines Südtiroler Rechtsanwalts, die Klage abzuwenden. Das Verfahren würde fünf Jahre dauern und schon alleine deshalb eine Menge Geld kosten. Ich war also einem Betrüger auf den Leim gegangen.

 

Kosmetik-Messen besuchte ich in diesem Jahr sehr viele. Es begann mit Osteuropa, wo ich an Veranstaltungen in Budapest und Prag teilnahm. Ich reiste aber auch nach Istanbul, denn in Daun/Eifel hatte ich eine türkische Kundin akquiriert, die von dem Potential in ihrem Land schwärmte. Die Messen liefen immer nach dem gleichen Schema ab. Ich besorgte mir über den Organisator eine Mitarbeiterin vor Ort, brachte eine Menge Ware dorthin und verkaufte diese zu Schleuderpreisen, um so die Messekosten einzufahren und Kontakte zu knüpfen. In Ungarn fanden wir mehrere Interessenten, wovon ich einen, die Kosmetikschule Elite 2000 Kft mit Jozsef und Katalin Fekete, als Vertriebspartner aussuchte. 

 

In Prag fand ich auch eine Interessentin, die den Rest der Ware übernahm, ein Vertrag kam allerdings nicht zustande. In der Türkei hatte ich auch einen vielversprechenden Kontakt, die Firma war aber nach einigen Monaten vom Markt verschwunden oder unauffindbar.

 

Meine erste Messe in Deutschland war bereits 1996 die Beauty International in Düsseldorf. Hier hatte ich noch einen Vertreter von Ulric de Varens zur Unterstützung mitgenommen, Herrn Schmidt aus Köln. In Asien hatte ich ebenfalls bereits in 1996 mit James Chan von New Era Enterprise auf der Hong Kong Messe Cosmoprof Asia ausgestellt, wir beide gingen auch nach Guang Zhou zur Beauty International. In Guang Zhou hatte James gerade seine eigene Firma zur Erschließung des chinesischen Marktes eröffnet. 

 

Im Büro selbst erledigten wir alle Arbeiten mit Bravour, sowohl Frau Niessen als auch Frau Mertes waren voll beschäftigt. Herr Gehlen meisterte die Abfüllung und Konfektionierung ebenso bravourös, und Herr Müllejans stand für den Einkauf mit Rat und Tat zur Seite. Im August 1998 engagierte ich eine Auszubildende, Manuela Thieffry aus Kelmis. Sie hatte mit meinem Sohn Ulrich die Volksschule in Hauset besucht. Die Ausbildungszeit für Manuela sollte zwei Jahre betragen. Schon während dieser Zeit kümmerte sie sich hauptsächlich um die Betreuung der deutschen Kunden. Hatte ich die ersten Werbefotos für meine Serien noch 1997 aus dem Katalog gekauft und Poster und Prospekte davon gedruckt, so ließ ich im Folgejahr ein Shooting in Los Angeles durchführen, dessen Ergebnis in Form von Bildern einige Jahre unsere Poster und Prospekte, diese in sechs Sprachen, zieren sollte. Nun kamen wir auf den Gedanken, Behandlungsfotos zu machen, was auch dringend notwendig war. Manuela sah hübsch aus, sie hatte ein freundliches Wesen und war einverstanden. Im Folgejahr würde Manuela also unser neues Model für Anwendungsfotos sein und für mehrere Jahre von unsere Broschüren und Poster lächeln.

 

Elka war zwar zeitlich begrenzt im Büro beschäftigt, aber sehr stark engagiert, auch in der Auslandskundenbetreuung. Sie übernahm viele Verwaltungsaufgaben, wichtige Erledigungen, von denen es immer mehr gab, und zeichnete für die Registrierungsunterlagen verantwortlich, eine Aufgabe, die immer mehr zunahm, in dem Maße, wie wir in mehr Ländern aktiv wurden. Für die Buchhaltung, die mir inzwischen über den Kopf wuchs, musste ich eine Teilzeitkraft engagieren, es war dies Marlies Dreuw aus Walheim, die diesen Job bis zu ihrer Rente ausgeführt hat. Nachdem allerdings Frau Niessen nach Eschweiler umgezogen war, wurde ihr der Weg nach Aachen zu unbequem und ich suchte eine neue Kraft, die ich in Tosca Schneider fand. Tosca, die in Köln wohnte, zog nach Aachen um, denn sie hatte Familie in Maastricht.  Tosca Schneider blieb dem Unternehmen bis zum Jahre 2001 verbunden.

 

In Aachen waren wir darüber hinaus mit der Tatsache konfrontiert, dass unsere Lagerkapazitäten zu klein wurden, selbst unsere Büroräume waren inzwischen am Limit. Deshalb hielten wir nach Mietobjekten Ausschau, aber auch die Augen offen, um zu erkennen, wo eventuell Grundbesitz zu erwerben sei. Als sofortige Maßnahme mieteten wir an der Ecke Nerscheider Weg und Monschauer Straße die Lagerräume der Frau Lang (Spielwaren Danhausen). Nach noch nicht einmal einem Jahr mussten wir dort raus und mieteten die Lagerräume des früheren Getränkefachhandels Reinckens in der benachbarten Werkstrasse.

 

Noch im Dezember des Jahres 1998, mit einigen Monaten Abstand zur Messe in Prag, kam es zu einem Besuch bei uns in Oberforstbach, der eine langjährige Partnerschaft und Freundschaft begründen sollte. Emil und Bohumila Christoph aus Znojmo in Mähren kamen nach Aachen, um mich zu überzeugen, den Vertrieb unserer Kosmetika in Tschechien an sie zu übertragen. Es bedurfte keiner langen Überlegung, denn die beiden waren das ideale Paar, um eine erfolgreiche Zukunft aufzubauen: Sie die Kosmetikerin, er der Kaufmann. Die beiden schrieben denn auch in der Geschichte von Janssen ab 1999 eine Erfolgsstory.

 

Aufgrund all dieser Aktivitäten brachte das Jahr 1998 einen großen Umsatzsprung, und zwar auf  2.069.771 DM. Wir ernteten also die ersten Früchte.

 

LÄNDER 1998:      Italien, Ungarn, Schweiz, Pakistan, Indien, Australien, England, Japan, Thailand, Singapur

UMSATZ 1998:      2.069.771 DM  Umsatz - 31.973 DM Ertrag - 12.200 DM nach Steuern

PRODUKTE 1998: Sensitive Secrets, Supreme Secrets, Mixed Secrets

 

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Das Geschäftsjahr 1999

 

Zu Beginn des Jahres 1999, im Januar, hatte ich aber auch Kontakt zu einer weiteren früheren Mitarbeiterin aus meiner Zeit bei Babor in den achtziger Jahren aufgenommen, es war die Kosmetikerin Jutta Janzen, die dort  Babor Schulungsleiterin gewesen war und für mich in meiner Zeit auch in den Vereinigten Staaten Erfahrungen gesammelt hatte. Im Rahmen der Produktentwicklungen bei Dr. Sacher und bei den Beratungsaktivitäten der Beauty Concept GmbH, der Firma des früheren Partners Horst Müller, hatte ich sie gelegentlich wieder gesehen, denn Jutta hatte mit Dr. Sacher, nach deren beiden Ausscheiden bei Babor Anfang der neunziger Jahre, eine Produkttest-Firma gegründet. Diese bestand jetzt zwar nicht mehr, Beauty Concept hatte jedoch zu ihr Kontakt gehabt, um sie zu Schulungen für ein Kosmetikgerät der Firma Klapp anzuwerben. Dies war damals nicht zustande gekommen. Inzwischen waren nun doch einige Jahre vergangen und ich hatte von Dr. Sacher erfahren, dass sie als Filialleiterin in einer Parfümeriekette in Eschweiler arbeitete. Als ich ihr anbot, für mich bei Bedarf Schulungen durchzuführen, sowohl in Aachen als auch international, sagte sie begeistert zu. Einen ersten Einsatz hatte sie auf der Messe in Warschau, wo wir, ähnlich wie in den Jahren zuvor, in anderen Ländern einen Distributor suchten und auch fanden. Es war dies die Firma Agmat Bis mit Janina und Stanislaw Calka und Schwiegersohn Maciej Kotula. Die Schulung dieser Truppe in Aachen übernahm Jutta Janzen schon selbst. Weiter reiste ich noch in diesem Jahr zu den Messen nach Zürich in die Schweiz und nach Johannesburg in Südafrika. In Zürich kam zwar eine Verbindung zustande, die sich allerdings nicht erfolgreich entwickelte. Später gab es dann doch noch, ähnlich wie in Johannesburg, einen erfolgreichen Kontakt. Noch im Sommer fragte ich Jutta Janzen, ob sie doch eine feste Anstellung in meiner Firma annehmen würde, und sie sagte zu. Ab 1. Januar 2000 war sie als Schulungsleiterin im Unternehmen tätig.

 

Die Christophs aus Tschechien ebenso wie die Feketes aus Ungarn legten sich mächtig ins Zeug, im Falle Fekete manchmal zu viel, denn sie hatten doch stets Finanzprobleme. Aber alle schrieben gute Umsätze. Es gab allerdings auch weniger gute Entscheidungen. Die Partner, die wir zum Beispiel nach den Messen in Linz für Österreich und in Zürich für die Schweiz ausgesucht hatten, erwiesen sich als Fehlgriffe. Erst später sollten in diesen beiden Ländern erfolgreiche Vertretungen tätig werden. Ich reiste noch in 1999 nach Hong Kong und Guang Zhou, hauptsächlich, um mit James Chan an Belindas Schule eine Präsentation durchzuführen, was wir vor mehr als 600 Studenten taten. Belinda hatte wieder ein rauschendes Fest organisiert und betreute uns auch sonst während des gesamten Aufenthalts fürstlich.

 

Neu hinzu kam 1999 aber auch ein Pärchen aus den Niederlanden, das uns über das Internet kennen gelernt hatte, Cindy van der Peet und Bas van Duivenbooden aus Heiloo in Holland. Obschon sie sehr jung waren, wollten sie eine Vertretung übernehmen, dabei aber ihren eigenen Weg gehen. So erzielten sie, unter CIBA Cosmetics firmierend, bereits im ersten Jahr ansehnliche Umsätze, ohne dass wir viel hätten helfen müssen. Sie konnten dies in den Folgejahren stetig ausbauen. 

 

Im Mai 1998 hatte ich auch zum ersten Mal an einer Messe in Japan teilgenommen und zwar auf der Beautyworld in Tokyo. Jetzt war ich zum zweiten Mal dort. In den Jahren zuvor waren verschiedene Kontakte nach Japan entstanden, so zur Weizen Corporation und zu einem kleineren Chemiehandel, Union Chemical; es war aber nie zum großen Durchbruch gekommen. Als Abfallprodukt unserer ersten Messe in Japan war es nun gelungen, eine Person ausfindig zu machen, die zunächst nicht als Vertreter fungierte, aber für uns als Importeur und vor allen Dingen als Berater für die Erschließung des japanischen Marktes aktiv werden sollte. Es war Yozo Nitta, ein ehemaliger Manager von Estee Lauder Japan. Yozo-san half mir, meine Produkte in Japan zu registrieren. Dies dauerte fast zwei Jahre und kostete mich 48.000 DM, aber am Ende hatten wir an die 70 Produkte registriert. Zwar tätigte er einige Umsätze selbst, doch der Import lief erst an. Es gelang ihm in den Folgejahren nicht, trotz regelmäßiger Teilnahme an der Messe in Tokio, wirklich gute Vertriebspartner zu finden und bedeutende Umsätze zu erzielen. Deshalb begann er, selbst die Produkte auf eigene Rechnung zu importieren. 

 

Ich besuchten in 1999 die Messen in den Niederlanden, hier nur als Gast, in Belgien als Aussteller und natürlich, wie jedes Jahr auch, die Messen in Düsseldorf und Wiesbaden. Dies war auch in 1998 schon so gewesen. Aber wie bereits geschildert, kamen auch neue exotische und weniger exotische Länder bei den Messebesuchen hinzu, es waren dies Polen, die Schweiz, Südafrika und im Mai Tokio und Shanghai sowie im Herbst die Cosmoprof Hong Kong. Nach Shanghai zu reisen, war schon immer mein Wunsch gewesen, ich hatte die Stadt schon einmal besucht, als ich für Babor Mitte der 80iger Jahre in China unterwegs war, aber diesmal besuchte ich sie in eigener Mission. James hatte sich von mir überreden lassen, auf der Messe in Shanghai auszustellen. Es ist eine wirklich große Messe, aber das Ergebnis war noch mager. Der Markt ist einfach überwältigend groß. Wir würden in 2000 noch einmal teilnehmen und ein drittes Mal in 2001.

 

Während wir zunächst den deutschen Markt selbst bearbeitet hatten, sozusagen auf Zuruf, meldete sich auf der Düsseldorfer Messe 1999, vorgestellt von meinem früheren Kollegen bei Babor, Dieter Rietfort, ein gewisser Jürgen A. Korte, jetzt Geschäftsführerkollege von Dieter, an meinem Messestand. Er zeigte Interesse und wollte den Vertrieb Deutschland eigenständig übernehmen. Herr Korte war als Geschäftsführer bei Babor gerade ausgeschieden. Nach kurzen Verhandlungen wurden wir uns einig und er sollte als Exklusiv-Vertreter für uns tätig sein. Herr Korte begann seine Vertretertätigkeit im März des Jahres 2000. Die Vereinbarung war so geregelt, dass wir in Aachen die Lagerung, den Versand und die Fakturierung der Bestellungen durchführten, also auch die Zahlungen vereinnahmten. Herr Korte sollte sich also um den Aufbau eines Vertriebsnetzes kümmern. Die Marketinganstrengungen wiederum wurden zwischen ihm und uns geteilt.

 

Zurück in Deutschland mussten wir feststellen, dass der Umsatz im Jahr 1999 leicht gesunken war, und zwar auf 1.885.808 DM. Dadurch wurde erstmalig ein Verlust festgestellt. (89.849 DM / 78.595 DM) Der Grund hierfür war unter anderem auch die Finanzkrise in Asien. Wir waren durch Ausfälle in Korea und Malaysia betroffen, aber auch in Hong Kong und China liefen die Geschäfte nicht, wie gewohnt. 

 

LÄNDER 1999:       Tschechien, Niederlande, England, Österreich, Polen, Japan

UMSATZ 1999:       1.885.808 DM  Verlust 78.595 DM

PERSONAL 1999:  Elka, Walther, Marlies Dreuw  Manuela Thieffry, Tosca Schneider, Fanny Mertes und zeitweise Josef Müllejans

PRODUKTE 1999: Sun Secrets, Skin Restore, Secrets of Beauty extensions

 

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Das Geschäftsjahr 2000

 

Bei Janssen cosmeceutical care konnte die Geschäftsentwicklung ab 2000 weiter ausgebaut werden. Dies geschah sowohl durch die Erweiterung unserer Produktpalette als auch durch die Ausdehnung der Absatzmärkte. In diesem Jahr kamen eine Reihe von Ländern hinzu, Finnland, die Arabischen Emirate und der Libanon, Pakistan, Indien und Südafrika, ebenso in Asien die Philippinen. Besonders die beiden Märkte Indien und Pakistan waren für mich von Bedeutung, wenngleich sie auch schwierig waren, sowohl im Umgang mit den Partnern als auch durch die Importbestimmungen. In beiden Ländern waren auch nicht die ersten Auserwählten die richtigen. Der Firma in Chennai gab ich nach nahezu drei Jahren den Laufpass, finanziell musste ich dabei Federn lassen. Für Pakistan war es das übliche Geplänkel und Gezerre um Preise, Bezahlung und Konditionen, die einen etwas die Lust am Geschäft vergraulten. In den Emiraten hatten wir an einzelne Institute geliefert, nun hatte ich aber einen Großhändler angeworben, der einen Teil unseres Sortiments aufnahm. Der libanesische Arzt aus Tripoli (Libanon) hingegen war kein Glücksgriff. Trotz guter Voraussetzungen gelang es ihm nicht, nennenswerte Umsätze zu tätigen. Der Kunde aus Südafrika entwickelte sich zu einem zwar kleinen aber stetig wachsenden Partner. In den Philippinen hingegen waren die Absichten zwar vorhanden, die Ergebnisse aber auch eher dünn. Hier gab es stets finanzielle Probleme und ansonsten auch nicht den richtigen Ansatz in der professionellen Kosmetik. Nach einigen Eskapaden war auch 1999 ein neuer Distributor in Kanada eingestiegen, Jean Brien mit seiner Firma EEC. Er hatte vorher eine französische Marke vertrieben, mit der er nicht zufrieden war, begeistert zeigte er sich deshalb von unserem Service und unseren Produkten. Weiter hatte ich von meinem Büro in Irvine gehört, da seien zwei Mexikanerinnen in Tijuana, die Woche für Woche Ware kaufen würden, um diese in ihrer Schule zu verkaufen. Diese beiden, Irma und Marisa, organisierten dort auch eine Messe. So kam es, dass wir auch schon nach Mexiko verkauften, wenn auch über unsere amerikanische Firma.

 

Klara Doert hatte in diesem Jahr 2000 (oder 2001) zum ersten Mal Indien besucht und mehrere Städte abgeklappert. Auch stand bei ihr ein Besuch in Neuseeland und Australien auf dem Programm.  In Neuseeland war ein alter Bekannter mein Geschäftspartner geworden, Noel Turner aus Christchurch, der dort eine Kosmetikschule unterhielt. Er ist ein ebenso treuer wie kleiner Geschäftspartner. In Australien hingegen kamen Maria und ihr Partner in Perth nicht so recht vom Fleck. Sie waren in dieser Stadt wohl am falschen Ende des Kontinents. Klara versuchte, sie nach Kräften zu unterstützen.

 

In den USA entwickelte sich das Geschäft durchschnittlich, nicht berauschend. Die traditionellen Beauty Shows wurden besucht, die personelle Besetzung der Gebiete mit guten Vertretern warf immer Probleme auf. Zwar konnte der Umsatz nominell immer gesteigert werden, die Entwicklung blieb aber doch hinter den Erwartungen zurück. Dies sollte sich Jahr für Jahr wiederholen: steigende Umsätze, allerdings stets hinter den Erwartungen und geringe bis negative Erträge.

 

Das Geschäftsjahr 2000 verlief aber alles in allem ohne Turbulenzen, es hatte allerdings einige bedeutende Veränderungen gegeben: Zum 1. Januar war mein Sohn Ulrich dem Unternehmen beigetreten und hat unter der Anleitung von Josef Müllejans den Bereich der Warenbeschaffung, den Einkauf, übernommen. Er hat dies nicht nur sehr schnell gelernt, sondern auch nach kurzer Zeit mit Bravour gemeistert. 

 

Jutta Janzen, die ebenfalls ihren Job angetreten hatte, war schwanger und musste nach wenigen Monaten ihre Arbeit unterbrechen, um dann zum 1. Januar 2001 wieder zu uns zu stoßen. Manuela hatte ihre Ausbildung mit Erfolg beendet und wurde im Betrieb übernommen, um vor allem den deutschen Markt zu betreuen. Sie sollte im Jahre 2002 auf eigenen Wunsch bei uns ausscheiden. 

 

Ansonsten machten wir uns den Stress selbst. Wir hatten den Entschluss gefasst, nunmehr mit der Planung für den Neubau zu beginnen und diesen dann auch umzusetzen. Die Planungphase hatte Josef schon 1999 begonnen, sie wurde mit der Entscheidung beendet, den Bau durch die belgische Firma Lambert Geerkens aus Meeuwen in Limburg errichten zu lassen. Die Finanzierung sicherte die Aachener Bank. Die Fundamente baute die Heinsberger Firma Cleven. 

 

Vorher hatte ein neuer Bekannter, der Landwirt Herbert Koch aus Aachen Sief, den wir aus einer Verbindung seiner Tochter Alexandra mit meinem Sohn Ulrich her kannten, die Aufgabe übernommen, das alte vorhandene Werkstattgebäude des Backofenbau Zepp abzureißen. Es war eine „hinreißende“ Aufgabe, die er schon im Vorjahr begonnen hatte und die nun, Stück für Stück, fortgesetzt wurde. In mühsamer Kleinarbeit zerlegte Herbert den gesamten Bau und zum Schluss musste nur noch die Verdichtung des Bodens vorgenommen werden. Diese Aufgabe und den Abtransport von Abfallmaterial leistete die Stolberger Firma Staritz.  

Die Arbeiten durch die Firma Geerkens gingen sehr schnell voran, denn es war eine Stahl- und Beton-Fertigbauweise vorgesehen. Als ich einmal von einer Messereise aus den USA Mitte des Jahres zurückkehrte, war der Rohbau schon fast fertig. 

 

Dies soll auch daran erinnern, dass in diesem Jahr die Aktivitäten doch nicht nachgelassen hatten. Wir besuchten oder führten nach wie vor Messen durch, so in Düsseldorf und Wiesbaden, in München, in Shanghai und Hong Kong, in Singapur und Malaysia. In den USA waren es auch die üblichen Messestandorte, insbesondere aber Las Vegas, Long Beach und Miami, sowie erstmals San Jose in der Bay von San Francisco. Darüber hinaus war es natürlich üblich und auch schon Tradition geworden, dass alle Importeure die Messen in ihrem eigenen Land selbst durchführten, so geschehen zum Beispiel in Holland, in Tschechien oder in Polen. 

 

Auf der Messe in Wiesbaden im Jahr 2000 hatte ich eine folgenreiche Begegnung mit zwei Damen, die in Moskau einen Friseursalon unterhielten. Die beiden Verantwortlichen, Tatjana Birjukowa und Lena Buslaeva, kauften größere Mengen an Ware, die sie im Handgepäck mit nach Moskau nahmen. Im Frühjahr 2001 erschienen sie wieder in Düsseldorf und verhandelten mit dem Ziel, die Vertretung in Russland zu übernehmen. Wir stimmten sofort zu und einen Monat später stellten die beiden, jetzt unterstützt durch Oleg Harkow, Tatjanas Mann, auf der Messe in Moskau aus. Die Produkte nahmen sie von Düsseldorf mit. Es sollte der Beginn unserer erfolgreichsten Partnerschaft sein.

 

In unseren Räumen am Hirzenrott und im Lager in Eupen platzten wir bald aus allen Nähten. Es wurde also Zeit, dass unser Bauvorhaben vollendet wurde. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, zumindest im Januar 2001 mit dem Lager in die neue Lagerhalle einzuziehen. Dazu musste auch der Industrieboden fertig gestellt werden, was noch vor dem Frost gelang. Josef Müllejans hatte alles glänzend koordiniert, ohne ihn hätte ich ein solches Projekt nie durchführen können. Er hatte auch ein Hochregallager an die Firma verleast, so dass wir im Januar tatsächlich Schritt für Schritt das Lager von Eupen nach Aachen bringen konnten. 

Dies machte vor allen Dingen Jean Pierre Gehlen, aber auch Herbert Koch half mit seinem Landwirtschaftstrecker. Während in dem Bürotrakt noch der Innenausbau verrichtet wurde, konnten wir Ende Januar 2001 schon beginnen, Ware aus dem Lager zu versenden. Hierfür arbeiteten Jean Pierre und sein Sohn Marc vormittags in Aachen, um dann nachmittags zur Abfüllung von Produkten wieder nach Eupen zu gehen. 

 

Insgesamt verzeichnete die Firma im Jahre 2000 einen Umsatz von 3.035.442 DM, was eine Steigerung von 60 % im Vergleich zu 1999 bedeutete. In heutiger €-Währung sind dies in etwa  1.530.000 €. Das Jahr 2000 hatte somit einen erfolgreichen Abschluss gefunden, neue Perspektiven waren erkennbar. 

 

LÄNDER 2000:        Deutschland als Generalvertreter

UMSATZ 2000:        DM 3.035.442 (€ 1.530.000 )   Ertrag   DM 36.289

PERSONAL 2000:   Ulrich Janssen und Jutta Janzen am 1.1.2000

PRODUKTE 2000:  Secrets line extensions, Powder Masks und Enzyme Peeling Powder

 


Die Janssens aus Hauset

Walther und Elka Janssen wohnten mehr als 40 Jahre mit ihren drei Söhnen in dem kleinen Ort Hauset, einem Ortsteil der Gemeinde Raeren in Ostbelgien. Vieles in dem Archiv unserer Webseite dreht sich deshalb um diese 40 Jahre gemeinsamer Erlebnisse, aber auch um die Zeit davor. Elka und Walther wohnen seit 2013 in Schleckheim, einem Stadtteil im Süden von Aachen. Die beiden ältesten Söhne sind mit ihren Familien in Hauset geblieben, der jüngste Sohn wohnt am Firmensitz der Janssen Cosmetics in Oberforstbach (Aachen).  Wir möchten die Privatsphäre schützen, deshalb reagieren wir gerne auf Hinweise. Wenn Ihr also Hinweise,  Fragen, Anregungen und Vorschläge oder Ideen habt, meldet Euch gerne  

 

dialog@waltherjanssen.eu  


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Kommentare: 3
  • #3

    Scott ivins (Dienstag, 05 März 2024 21:45)

    It was a wonderful experience acting as sales agents for Tristano Onofri fragrances together with Adel Haddad

  • #2

    Klara Doert (Samstag, 19 November 2022 16:44)

    Ganz toll das wir uns gestern bei der Euriade zur Verleihung der Martín Buber Plakette an Iris Berben in Kerkrade zufällig nach all den Jahren über den Weg liefen. Warte nun aufs Foto�

  • #1

    Detlev O. (Freitag, 01 Januar 2021 17:57)

    Lieber Walther, Du hast das Jahr 2020 sehr gut von allen Seiten beleuchtet. Immer ein Blick auch auf die Firma. Bleibt gesund