Walther's Tagebuch für 2020

Zu Beginn das Jahres 2020 wussten wir alle noch nicht dass es ein besonderes Jahr werden würde. Deshalb sind auch die Ereignisse ganz anders als in den Jahren zuvor. Trotzdem lohnt es sich einiges wieder zu geben. Hier sind unsere Erlebnisse dieses Jahres. 

Geburtstagsfeiern im Januar

Der Januar war alles in allem ein Wintermonat der viel zu warm und viel zu trocken war. Trotzdem hatte man den Eindruck dass es unangenehm war, feucht und windig. Prompt hatte ich mir auch einen Infekt eingefangen, der den ganzen Monat über anhielt. Das parallel hierzu am 27.12.2019 im chinesischen Wuhan das Coronavirus ausgebrochen war, hatte ich auf meinen vielen internationalen Nachrichtenseiten und auf Twitter erfahren und schon früh verfolgt. Seitdem hält dieses Virus die ganze Welt in Atem. 

 

Im Laufe des Monats Januar gab es dennoch einige Highlights. Berti Ernst feierte am 5. Januar ihren 80. Geburtstag bei Tychon in Eynatten, mit einem schönen Festessen und vielen Reden. Siegfried fühlt sich wohl auch wohl in ihrer Gesellschaft. Wenige Tage später waren wir erneut bei Tychon, diesmal zu einem Totenkaffee, denn am 7. Januar war Heinz Lambertz, der Hauseter Grundbesitzer und Landwirt, sowie ehemaliges Ratsmitglied des letzten Hauseter Gemeinderats verstorben

 

Schon am 10. Januar feierten wir erneut, diesmal den 70. Geburtstag meiner ehemaligen Mitarbeiterin Marlies Dreuw, die ihr Fest im Jägerhaus in Mulartshütte wie eine Kappensitzung aufgezogen hatte. Es trat auch der Lennet Kann auf. 

 

Elka und ich wir waren noch am 24. – 26. Januar zu einer Veranstaltung nach Roth in Franken gefahren, an der Elka teilgenommen hatte („Tiere verstehen“) und ich hatte etwas Zeit, diese Ecke Bayerns kennen zu lernen. Wir hatten im Landgasthof „Zum Böhm“ übernachtet und am Sonntag auch den Stadtkern von Nürnberg besucht.

 

 

Josefs 70. Geburtstag

Auf der großen Bühne lief das Impeachment-Verfahren gegen Präsident Trump, welches letztendlich nichts einbrachte, da der Senat mehrheitlich mit Republikanern besetzt ist. Auch trat am 31. Januar Großbritannien aus der Europäischen Union aus, ein bedauernswerter Schritt für ein Europa in Frieden und Wohlstand.

 

Der Monat Februar war gekennzeichnet von der Ausbreitung des Coronavirus COVID-19 über China hinaus. Es waren zunächst die Länder Asiens die zu leiden hatten, so die Philippinen, Thailand und bald auch Japan, wo ein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Aber es kam auch zu vereinzelten Fällen in Deutschland, einem einzigen Fall in Belgien und einigen wenigen in Frankreich. In Deutschland konnte die erste Kette einer Infektion erkannt werden. Aber gegen Ende des Monats war das Virus dann auch ganz in unserer Nähe angekommen, in Gangelt, wo ein Ehepaar, das den Virus in sich trug, auch auf einer Karnevalsveranstaltung in Langbroich gewesen war. Dadurch kam es neben Italien (Lombardei) auch zu einer größeren Verbreitung im Kreis Heinsberg in NRW. Nachdem ich Anfang Februar meinen Husten noch immer nicht los war, ließ ich mir bei einer Routineuntersuchung beim Arzt ein Mittel verschreiben, das den Hustenreiz verringerte und die Atemwege wieder frei machte. Natürlich hatte das keine Verbindung zu dem Virus, aber es lehrte mich doch, wachsam zu sein. 

 

Am 11. Februar traf sich zum ersten Mal eine Hauseter Archivgruppe im Pfarrheim, denn wir wollten nun ähnlich wie in Eynatten das ganze dorfgeschichtliche Material an einer zentralen Stelle sammeln und ein digitale Speicherung beginnen. Mal sehen ob die Gruppe Bestand haben wird, 11 Personen hatten sich immerhin gemeldet und waren zur Mitarbeit bereit. Ich selbst hatte mich auch noch einmal in die Aktualisierung der Webseite waltherjanssen.eu gestürzt, die ich nun doch mit Blogs und Themenseiten aller Art bestücken wollte, Dadurch muss ich auch die private Fotosammlung, die ich bei ACDSee speichere, auf Vordermann bringen.

 

Karneval feiern fiel in diesem Jahr ins Wasser, auch wegen des starken Regens und wegen zwei mittelprächtiger Stürme, wovon einer am Karnevalssonntag aktiv war. Elka und ich wir hatten zuvor noch Bernd und Roswitha am 19. Februar zu einem Lunch eingeladen und zwar im Vijler Hof. Anschließend kehrten wir in Vaals noch zu  Kaffee und Kuchen gegessen. Roswitha wusste Neues zu Tochter Melanie zu berichten. 

 

Am 28. Februar feierte Josef in seinen 70. Geburtstag mit einem Buffet im Birkenhof in Venwegen und wir trafen all die Freunde wieder, die wir seit Jahren kennen. Es war ein schönes Fest, für mich schon die dritte Dekade der Freundschaft mit Josef. Und dann war ja auch noch ein Schaltjahr. Am 29. Februar musste ich allerdings ob des vielen Alkohols und des vielen Essens zu Hause bleiben. Wegen Corona hing schon ein Damokles-Schwert über diese Feier. 

 

Das Coronavirus breitet sich aus

Es war dies wohl die letzte größere Zusammenkunft an der wir teilnahmen, denn im März traten aufgrund der Gesundheitskrise um COVID-19 nun sowohl in Belgien als auch in Deutschland die ersten Restriktionen mit Kontaktsperren und „social distancing“ in Kraft. Ich hatte dem BRF noch am 3. März ein Interview gegeben für die Veranstaltung der Archivgruppe, dem Vortrag „Hauset – 100 Jahre seit Versailles“, der am 22. März stattfinden sollte, dann aber ausfiel. Am 6. feierten wir noch bei Reinhard und Hülya Elin’s Geburtstag, das letzte Zusammentreffen der Familie. Am 10. März hatten wir in der Archivgruppe auch noch ein Treffen mit Prof. Carlo Lejeune vom Zentrum für Ostbelgische Geschichte (ZOG), der uns die Datenbank von geschichte.be erläuterte. Der allerletzte Termin war dann aber der Besuch bei Siegfried am 15. März in Hergenrath, denn er hatte uns und Berti zu einem Essen eingeladen. Es war der Ersatz für eine Einladung zu meinem Geburtstag im letzten Jahr. Danach war dann alle Kontakte nicht mehr gestattet.

 

So sind Elka und ich also zu Hause und müssen uns sowohl vom Betrieb als auch von der Familie fernhalten, wobei die „Belgier“ noch schlimmer dran sind, denn sie dürfen gar nicht raus. Von Einsamkeit kann bei uns keine Rede sein, auch wenn wir natürlich die Kinder und Enkel vermissen, mit denen wir ja ansonsten wirklich sehr oft zusammen sind.

 

Uns geht es Gott sei Dank bis jetzt noch gut. Schlechter hingegen ist es um Antjes Bruder Jens bestellt Ein Leiden zehrt an seinen Kräften und er begann Abschied zu nehmen. Ein trauriges Schicksal für seine junge Familie.  

 

 

Geschlossene Grenzen

Der sogenannte Lockdown setzte sich den ganzen Monat April über fort, denn die Politik hatte den 4. Mai als Stichtag für Lockerungen ausgegeben. Auch in diesen vier Wochen hatten Elka und ich keine Langeweile. Das Wetter war überdurchschnittlich gut und wir fühlten uns nicht eingeschränkt. Elka ist sehr traurig, dass wir die Enkelkinder nicht sehen können, denn die Grenze zu Belgien ist gesperrt. Es gibt allerdings auch bereits Proteste gegen diese Grenzsperrung, auch unterstützt durch Bürgermeister Erwin Güsting aus Raeren. Der Protest bringt zumindest kleinere Lockerungen. So dürfen die Söhne und ihre Frauen jetzt zumindest Brot in Lichtenbusch kaufen und mit nach Belgien nehmen. Die Fässchen Leffe und Hoegaarden bringt mir Antje allerdings noch mit, denn ich darf nicht zum Einkaufen in den Delhaize. Armes Europa!

 

Auch die Feiern zum Geburtstag von Ulrich (1.4.), Antje (20.4.) und Reinhard (2.5.) wurden verschoben. Es gab nur immer ein Kuchenbuffet im Betrieb. Die Enkel gehen auch nach wie vor nicht in die Schule. Elka und ich wir hatten einen Urlaub von 10 Tagen in Mecklenburg geplant und zwar an der Müritz und auf der Insel Poel. Dieser Urlaub wurde notgedrungen gestrichen, erst Anfang Mai konnte man Reisen nach Meck-Pomm wieder planen. Mal sehen ob es mit unserem geplanten Urlaub im Center Parcs der Ardennen klappen wird am 18. Mai.

 

Derweil arbeite ich weiter an den beiden neuen Webseiten die ich angelegt habe, waltherjanssen.eu, meine eigene Biographie mit Fotoarchiv sowie hauset.info als Archiv des Dorfes Hauset in der Gemeinde Raeren.

 

Der Monat Mai begann etwas trüber, zumindest vom Wetter her betrachtet, aber das bisschen Regen war heiß ersehnt. Aufgeheitert wurde die Stimmung durch gewisse Lockerungen, die sowohl in den einzelnen Bundesländern als auch in Belgien in Kraft treten. Das Wochenende in den Ardennen wurde allerdings abgesagt. 

 

Auch der Monat Mai brachte keine neue Lage, alles drehte sich nach wie vor nur um Corona. Für die Familie war dies alles natürlich nicht erbaulich, aber Elka und ich wir kamen recht gut mit der Situation zurecht und hielten uns natürlich auch zurück. Üblicherweise ist ja auch der Monat Mai gespickt mit Feiertagen, aber diesmal wurde es nichts mit dem Feiern. Erst der Juni sollte einige Lockerungen bringen, so dass uns zunächst Josef und Anneliese zu einem Nachmittagskuchen in ihren Garten in Walheim einluden. Bei uns zu Hause tauchten mal ab und zu, die Sobiechs auf. Aber auch Siegfried und Berti besuchten uns nach mehreren Wochen noch einmal, es war das erste Wiedersehen seit langem.

 

Elka wagte es dann doch ihren Geburtstag am 21. Juni zumindest im Kreise der Familie zu feiern, auch Birgit Kassin und ihre Schwiegertochter Sandra waren gerade bei Ulrich zu Besuch und waren deshalb auch unter den Gratulanten von Elka. Ganz überraschend war auch der Besuch von Edeltraud und Hans Jürgen und ebenso erfreut waren wir, dass zuvor Hildegard, erste Ehefrau von Klemens Leclere, uns auch nach Stolberg Donnerberg eingeladen hatte. Man sah also, alle wollten die Beschränkungen überwinden, und im kleinen kreis war dies ja auch möglich. Somit startete ich auch noch vor Monatsende einen Versuch den Freundeskreis des Dorfarchiv Hauset wieder zu aktivieren. Von Tobias Dewes vom Zentrum für Ostbelgische Geschichte (ZOG) erhielten wir eine Einweisung in die Archivierung von Dateien, so dass wir jetzt loslegen können. 

 

So langsam nahm also das private und gesellschaftliche Leben wieder langsam Fahrt auf. An einem Urlaub haben wir aber nicht gedacht, zumindest einstweilen. Denn es kam immer wieder zu neuen Infektionsherden besonders in der Fleischindustrie, und da auch noch gerade bei dem Tönnies, der ja schon mehrmals aufgefallen ist, aber jetzt wohl den Bogen überspannt hat. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Politik nun ernst macht und die Praktiken der Fleischindustrie verbietet.

 

Überhaupt waren mangels privater Ereignisse einige besondere Geschehen auch der (welt)politischen Ebene manchmal nahezu ungehört oder sie sind nur eine Randnotiz in den Nachrichten Wert. Trump möchte Truppen aus Deutschland abziehen, endlich kann man sagen, wenn er nur seinen Atomwaffen mitnehmen würde. Aber Trump ist es auch, der in den USA eine zweite Welle riskiert (per 27. Juni gibt es immerhin 125.000 Tote), weil er auf eine schnelle Öffnung drängt um die Wirtschaft anzukurbeln. Allerdings liegt die globale Wirtschaft ohnehin weltweit am Boden und nur die randvollen Kneipen in Florida und Texas bedeuten keinen Schub für die Wirtschaft, höchstens einen Schub für die Infektionen. Aber in den USA ist Wahlkampf und Trump möchte ja wieder gewählt werden, wofür ihn jedes Mittel Recht ist. Für den von einem weißen Polizisten vor laufender Kamera ermordeten Afro-Amerikaner George Floyd hat er kein Mitleid, im Gegenteil er schürt den Rassenhass weiter. Wochenlang ging die Zivilgesellschaft in zahlreichen Städten auf die Straße. Ob es zu einer positiven Wende im Rassismusproblem in den USA führt bleibt abzuwarten.  

 

Der Monat Juli war wohl für mich einer der ruhigsten die ich in meinem ganzen Leben erleben durfte. Die Pandemie hielt Elka und mich voll im Griff, wir hatten alle Buchungen für einige Urlaubstage abgesagt und bewegten uns nur im kleinen Kreis der Familie und der Firma, aber auch hier immer recht isoliert. Es gab trotzdem drei Highlights in dieser Zeit. einmal hatten wir Ulrichs Familie bei uns zu Gast zu einem Grillnachmittag, ein weiteres Mal kamen die Sobiechs zu Besuch. An einem Samstag wanderten Elka und ich über die Promenade de la Hoegne in der Nähe von Stavelot und Elka hatte dann auch noch eine Rinderzunge zubereitet zu deren Verzehr wir Hermann sowie Siegfried und Berti eingeladen hatten. Das war es auch schon gewesen.

 

Weltweit und politisch war natürlich vieles los, aber eben auch vieles was so ein bisschen verloren geht oder von der Pandemie überdeckt wird. Die Zahlen rund um Corona nehmen langsam wieder zu, die Urlaubszeit sorgt für mehr Lässigkeit und Freizügigkeit und so stehen uns wohl schwierige Zeiten bevor, hoffentlich nicht mit neuen Beschränkungen. Kaum Beachtung finden aber weltpolitische Ereignisse von Bedeutung wie die Einschränkung der Demokratie in Hong Kong, die Zwangssterilisation von Frauen in Ostturkestan (die Uighuren) oder die Volksabstimmung zur neuen Verfassung in Russland. Überall wird die Demokratie mit Füßen getreten, in den USA, wo der faschistische Präsident sich anmaßt, Truppen auf seine eigenen Leute los zu lassen. Er ist damit auf gleicher Stufe wie Lukaschenko in Weißrussland. Auch der Abzug der US Truppen aus Deutschland, findet zwar Beachtung, nicht aber die richtige Kommentierung. Mir leuchtet nicht ein zu erkennen, welchen Nachteil wir davon haben sollten oder ob es erstrebenswert ist, ein Land als Partner zu haben, das derart die sogenannten westlichen Werte mit Füßen tritt. A propos Werte, die EU hat sich dann zu einem Hilfspaket durchgerungen ohne dass man den Ländern Polen und Ungarn auch nur irgendwelche Auflagen machen würde, um die dortige Demokratie wieder ins Lot zu bringen. Man könnte sagen, Europa schafft sich ab. 

 

 

Der Monat August war wohl der ruhigste Monat den Elka und ich in den letzten Jahren jemals verbracht haben. Verreisen kam für uns nicht in Frage, zumal auch die Infektionszahlen mit dem Covid-19 Virus wieder langsam zu steigen begannen. Zu beginn des Monats traf ich mich noch einmal mit den Freunden des Dorfarchivs in kleiner runde nach langer Pause. An dem Archiv hatte vor allen Dingen Paul Kockartz gearbeitet, während ich mich doch intensiv mit dem Aufbau der eigenen Webseite beschäftigte. Dafür hatte ich auch einige Begegnungen mit Menschen die mir durch Informationen helfen konnten.

 

Da Wetter nach wie vor sehr heiß und trocken ausfiel und wir andererseits nicht verreisten, hatten Elka und ich dann doch hin und wieder Freunde eingeladen, aber das war es dann auch schon was die Loslösung von unserer selbst gewollten Isolation betraf.

 

Der Teufel war allerdings auf dem Gebiet der Politik schuld. Man konnte die verschiedenen Naturkatastrophen schon gar nicht mehr aufzählen, aber eine viel besonders auf, nämlich die Waldbrände an der Westküste der Vereinigten Staaten. In Belarus fanden Wahlen statt und Präsident Lukaschenko erklärte sich selbst zum Sieger. Dies führte zu landesweiten Protesten, die bis heute anhalten, und zu Reaktionen weltweit, betrachtete man doch die Wahl als nicht frei und transparent und das Ergebnis als gefälscht. Die Proteste wurden immer größer und die Reaktion der Staatsmacht immer brutaler. In dieser Zeit fiel auch noch ein Attentat auf den Kreml-Kritiker Alexei Navalny, der auf dem Flug von Tomsk nach Moskau ins Koma fiel und in Omsk in ein Krankenhaus gebracht wurde. Während die russischen Ärzte von einer Lebensmittelvergiftung sprachen durfte Navalny nach einem Gerangel von mehreren Tagen nach Berlin in die Charité ausfliegen, wo er behandelt wurde. Nach wenigen Tagen stellte ein Institut in München fest, dass er mit dem Nervengas Novichok vergiftet wurde. Die deutsche Politik verlangte daraufhin Aufklärung vom den russischen Behörden, die aber bis jetzt nicht kam. Deshalb wird darüber gesprochen, die Pipeline Nordstream 2 auf Eis zu legen, was aber auch Deutschland sehr schaden würde. Die USA hatten gerade der Sanktionen angedroht wenn diese Pipeline weiter gebaut würde. In den USA hat der Wahlkampf inzwischen begonnen und auch hier steigen die Corona-Infektionszahlen gewaltig. Das alles scheint aber dem Präsidenten nichts anzutun, der munter maskenfreie Rallyes abhält. Erwähnen muss man auch dass dies auch in Deutschland nicht besser ist. Bei einer Anti-Corona Demonstration in Berlin wurden mehr rechtsradikale als Verschwörungstheoretiker gesehen, zumindest wollten die Rechtsradikalen und sogenannten Querdenker den Reichstag stürmen. Man sieht sich an schlimmere Zeiten erinnert. Auch in Belgien hat man och immer keine neue Regierung, die Notregierung mit begrenzten Vollmachten läuft aber demnächst aus.

 

Man sieht also dass die Politik für mehr Spannung sorgte als das Private, so war ich ganz froh, dass ich mich mit der Bauaufsicht beschäftigen konnte, denn inzwischen waren die verschiedenen Gewerke in der Ausführung: der Anstrich, die Elektroinstallation, die Bodenbeläge, die Fliesen und sogar der Eingangsbereich wurde außen fertiggestellt. 

 

Die Firma Janssen Cosmetics hat Stand Ende August noch einen geringen Rückgang des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr, aber es war verkraftbar. Es wurde in Aussicht gestellt, die Kurzarbeit zu verringern. 

 

 

In Belgien begann am 1. September wieder die Schule, unter strengen Gesundheitsauflagen. In die Gemeindeschule Hauset geht jetzt Enkelin Elin, Hülyas und Reinhards Tochter, und in die Hergenrather Gemeindeschule ging Enkel Bennet, das Söhnchen von Antje und Ulrich. Eine kleine Feier gab es erst am Sonntag danach, wobei Reinhard auch die Eltern von Hülya eingeladen hatte, weshalb wir schon ein zu große "Blase" hatten, jedenfalls oberhalb der 10 Personen die in Belgien privat feiern dürfen. Da es im September mit dem Wetter jetzt nicht mehr so warm war mussten wir auch innen feiern, während reinhard den Grill draussen besuchte. 

 

Am 8. September hatte ich dann noch einmal eine kleine Gruppe der Archivfreunde eingeladen, aber außer einer Lamawanderung in Paustenberg in der Eifel hatte es kaum große Ausflüge gegeben. Elka und ich wir machten allerdings täglich unsere Spaziergänge mit unserem Panos. Dieser hatte sich für einige Tage den Rücken verdreht und versteckte sich in seinem Leid. Inzwischen geht es ihm aber besser.

 

In Kalifornien, Oregon und Washington halten die Waldbrände unvermindert an und auch in den USA gehen die Auseinandersetzungen zwischen Demokraten und Republikanern in die nächste Runde. Navalny geht es inzwischen etwas besser und er ist wieder bei Bewusstsein. In Weißrussland geht der Präsident weiter gegen die Demonstranten vor und die EU erkennt Lukaschenko nicht als rechtmäßigen Präsidenten an. Mal sehen ob sie das auch macht, wenn Trump die Wahl in den USA manipuliert, wonach es heute durchaus aussieht. 

 

Bei steigenden Infektionszahlen ist das Rennen um den Impfstoff im vollen Gange. Wie beim Sputnik sind die Russen die ersten, die einen solchen freigeben. Er heißt auch Sputnik V. Aber auch hier versucht Trump einen solchen Impfstoff vor seiner Wahl auf den Tisch zu legen, was natürlich das Vertrauen der Menschen stark in Frage stellt. 

 

Sowohl im September als auch im Oktober gibt es aus meiner Sicht nichts zu berichten was persönlich oder in der Familie von Bedeutung wäre. Die Lockerung der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus brachte uns bereits ab Ende September aber auch im Oktober immer wieder höhere Fallzahlen von Infektionen. Während in Fernsehen immer nur von Lockerungen gesprochen wurde, erwähnte man die Toten überhaupt nicht mehr. Für mich und Elka war dies sehr enttäuschend, denn wahrscheinlich setzte das Verhalten einer Minderheit die Mehrheit einer Gefahr aus, die nun wieder zunahm. Das es dabei auch zu Demonstrationen in Deutschland kam, war nicht verwunderlich. Denn die sogenannten Coronaleugner haben sich inzwischen mit allen möglichen Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretikern verbrüdert und das ganze wird von einer Partei ausgenutzt um das eigene Süppchen zu kochen. In Belgien stiegen die infektionszahlen wesentlich früher und intensiver als in Deutschland aber im Oktober zog Deutschland nach. Während in Belgien bereits wieder Einschränkungen eingeführt wurden, dauerte es in Deutschland bis fast Mitte November. Dabei hoffte man, dass die Zahlen wieder sinken würden, was aber bis Ende November nicht geschah.

 

 

 

Im November gaben dann allerdings drei Firmen bekannt, dass die Ergebnisse ihrer Forschungen für einen Impfstoff erfolgreich verlaufen seien und das man sofort die Zulassung beantragen werde. Insofern keimte ende November die Hoffnung auch, dass noch im Dezember, aber spätestens im Januar die ersten Impfungen stattfinden würden und die Regierungen bereiteten sich darauf vor.

 

Nicht so allerdings in den USA. Trump hatte schon seit Monaten verkündet, dass er die Wahl nicht anerkennen werde, sollte er die Wahl am 3. November verlieren. Und so kam es dann auch. Der eher blass auftretende Joe Biden gewann die Wahl recht deutlich womit ich selbst nicht gerechnet hatte. Das aber über 70 Millionen Amerikaner für Trump gestimmt haben, macht mich traurig für die Zukunftsaussichten des Landes und der Welt. Dass die Republikanische Partei, die man nach unseren Maßstäben als eher rechtskonservativ und rechtsradikal einschätzen muss noch ihre Position stärken konnte ist umso bedrohlicher. Man kann nur darauf schließen welches Geistes Kind zumindest 45% der amerikanischen Wähler sind. Das lässt sich nicht hinwegreden.

 

Während dessen gingen die Konflikte auf der Welt weiter. Bei meiner Aufzählung vergesse ich sicher einige: im Mittleren Osten nahmen einige Scheichtümer diplomatische Beziehungen zu Israel auf, in Armenien und Aserbeidschan brach der Krieg um Berg Karabach wieder aus, in Äthiopien erklärte der Friedensnobelpreisträger der Region Tigray, wo sich Abtrennungstendenzen zeigten, den Krieg. Auch in der EU geht die Krise weiter, der Haushalt ist nun an rechtsstaatliche Prinzipien gebunden, wogegen Polen und Ungarn ein Veto einlegten (wer wohl sonst). Die Naturkatastrophen in der Welt nimmt kaum noch einer zur Kenntnis, sie bleiben Episoden in den Nachrichten. Es fällt wirklich sehr schwer überhaupt Lichtblicke zu finden.

 

In den Sommermonaten bis September war ich persönlich mit der Baubegleitung in der Firma beschäftigt. Um den 15. Oktober konnte die Marketingabteilung, ebenso die Geschäftsführung, die neuen Büroräume beziehen. 

 

Elka und ich wir versuchten einige kulturelle Highlights in unser Leben zu bringen. Wir besuchten die Ausstellung über Karl V. im Centre Charlemagne in Aachen Aber ansonsten beschränkte sich unser Alltag auf die morgendlichen Spaziergänge im Wald des Aachener Süden. 

 

Mir verblieb somit viel Zeit an meinen Memoiren zu arbeiten und an anderen Veröffentlichungen. Für die Autorin Maryanne Becker, die an den Lebenserinnerungen von Pater Joseph Timmermann schrieb, übernahm ich den Satz des Büchleins "Der verkannte Mensch". Das Buch wurde Mitte Oktober fertiggestellt. Bis Ende November bleibt mir noch die Erledigung einiger Einzelmaßnahmen, aber das Projekt ist nunmehr abgeschlossen. 

 

 

Die Einschränkungen sollen nun bis kurz vor Weihnachten beibehalten werden,

 

Die Pandemie war denn auch das Thema der ganzen Adventszeit, weil in Deutschland die Infektionszahlen nach oben schnellten, diesmal in der ganzen Republik. Elka und ich wir blieben meist zu Hause, aber alle Kontakte konnte man ja nicht verhindern. Weihnachten wurde aber anders gefeiert als üblich, einmal bei Ulrich, dann bei Erik und schließlich bei Reinhard. Von Einsamkeit konnte also keine Rede sein. Das Wetter war alles andere als erbaulich, am Sonntag den 27. fegte ein doch relativ starker Sturm mit Windstärke 10 über Schleckheim. In der Eifel fiel auch reichlich Schnee.

 

Besonders war an diesem Tag aber auch dass in Ostbelgien, in Nordrhein-Westfalen und in ganz Europa (EU-Europa) die Impfungen gegen das Corona-Virus begannen. Elf Monate nach der ersten Infektion fürwahr ein Hoffnungsschimmer für das kommende Jahr. 

 


Die Janssens aus Hauset

Walther und Elka Janssen wohnten mehr als 40 Jahre mit ihren drei Söhnen in dem kleinen Ort Hauset, einem Ortsteil der Gemeinde Raeren in Ostbelgien. Vieles in dem Archiv unserer Webseite dreht sich deshalb um diese 40 Jahre gemeinsamer Erlebnisse, aber auch um die Zeit davor. Elka und Walther wohnen seit 2013 in Schleckheim, einem Stadtteil im Süden von Aachen. Die beiden ältesten Söhne sind mit ihren Familien in Hauset geblieben, der jüngste Sohn wohnt am Firmensitz der Janssen Cosmetics in Oberforstbach (Aachen).  Wir möchten die Privatsphäre schützen, deshalb reagieren wir gerne auf Hinweise. Wenn Ihr also Hinweise,  Fragen, Anregungen und Vorschläge oder Ideen habt, meldet Euch gerne  

 

dialog@waltherjanssen.eu  


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Kommentare: 3
  • #3

    Scott ivins (Dienstag, 05 März 2024 21:45)

    It was a wonderful experience acting as sales agents for Tristano Onofri fragrances together with Adel Haddad

  • #2

    Klara Doert (Samstag, 19 November 2022 16:44)

    Ganz toll das wir uns gestern bei der Euriade zur Verleihung der Martín Buber Plakette an Iris Berben in Kerkrade zufällig nach all den Jahren über den Weg liefen. Warte nun aufs Foto�

  • #1

    Detlev O. (Freitag, 01 Januar 2021 17:57)

    Lieber Walther, Du hast das Jahr 2020 sehr gut von allen Seiten beleuchtet. Immer ein Blick auch auf die Firma. Bleibt gesund