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Die Marke Ostbelgien

Pro & Contra: Ist die Marke “Ostbelgien” sinvoll 
Grenzecho vom 30. Juli 2025 

Was der Anlass war für ein neuerliches Pro & Contra für die Marke Ostbelgien hervorgebracht hat, verschließt sich meiner Kenntnis. Es zeigt nach meiner Meinung aber eines: auch nach acht Jahren ist der Begriff nach wie vor nicht etabliert und angenommen für das, was er eigentlich sein sollte, ein identitätsstiftender Begriff für die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien. In der Tat ist bereits alles gesagt, auch von den beiden Kommentatoren Herrn Schleck und Herrn Leonard. Wenn sich nun aber diese beiden “ üblichen Verdächtigen”, und ich meine das respektvoll und wohlwollend, zu Wort melden, so muss auch ich noch einmal meinen Senf dazutun.  

Wie her Leonard schreibt, kann der Begriff Ostbelgien nicht gleichzeitig als Marke und als Bezeichnung der Institutionen der Deutschsprachigen Gemeinschaft dienen. Dass dies aller Ortens aber geschieht und sogar unser Wappen sogar verschwindet, ist für unsere Selbstdarstellung und für unser Selbstverständnis sträflicher Leichtsinn. Damit kann man sich im belgischen Verfassungsgefüge nicht identifizieren und auch nicht absetzen. 

Allerdings halte ich auch die verfassungsmäßige Bezeichnung Deutschsprachige Gemeinschaft für falsch, aber ohne eine neue Verfassungsreform lässt sich das wohl nicht ändern. Deshalb setzen sich die anderen Gemeinschaften über die Bezeichnung der Verfassung hinweg und benutzen andere, ihrer Meinung nach identitätsstiftende Bezeichnungen. Mein Vorschlag wäre deshalb die Bezeichnung Eupen-Sankt Vith zu verwenden, um auf diese Weise auch den beiden durchaus unterschiedlichen Identitäten im Norden wie im Süden gerecht zu werden. Das würde uns auch international stärken und wäre auch messerscharf zu positionieren. Diese Doppelbezeichnung gab es schon einmal und sie ist heute noch geschichtlich verankert. Ich gehe sogar so weit zu empfehlen, die beiden Städte Eupen und Sankt Vith mit den heutigen Gemeinden im Norden und im Süden zu verschmelzen, was einerseits Kosteneinsparungen mit sich brächte und den Städten unter anderem auch viel mehr Kompetenz ermöglichte. Auch andere Vorzüge ließen sich daraus ableiten, zwei eigene Wahlbezirke zum Beispiel. Die heutigen Gemeinden und überhaupt die Ortschaften gehen dadurch überhaupt nicht verloren. Wer heute die hiesigen Medien konsumiert erkennt ohnehin, dass unsere Gemeinden und Ortschaften sich in Szene zu setzen wissen und Lebendigkeit und Vielfalt nur so sprühen. Man muss nur eine vernünftige Aufgabenteilung und Verwaltungsstruktur zwischen den beiden Städten und den Ortschaften vorsehen.  

Ob die Marke Ostbelgien uns touristisch ins rechte Licht rückt, möchte ich nicht vollumfänglich bewerten. Herr Schleck hat bereits in seinem Kommentar viele Argumente erwähnt. Hierzulande wird Südtirol oder Südschleswig immer angeführt, um den Namen Ostbelgien zu rechtfertigen. Südtirol und auch Südschleswig haben aber eine ganz andere politische und geschichtliche Verbindung zu dem, was Tirol oder Schleswig darstellen. Mir sind all diese geografischen, kolonialen oder imperialen Begriffe, die heute Konjunktur haben suspekt, denn sie fußen auf nationalistischem Gedankengut und spiegeln überhaupt nicht die Identität dieser Gegenden wider. Nennen möchte ich nur beispielhaft Ost-Ukraine, Ost-Kongo, Süd-Sudan, Neu-Russland, Westjordanland ... Jetzt kommt noch der “Gaza-Streifen” hinzu, vergleichen sie nur mit dem “Danzig-Korridor”.  

Da denke ich mir, dass sowohl das Eupener Land wie auch das Sankt Vither-Land sich sicher gut vermarkten lassen. Vielleicht hat es die Eifel sogar etwas einfacher, weil diese Marke sich in den vergangenen Jahren besonders gut etabliert hat. Dies geschah auch durch die Medien. Vielleicht kann eine Krimiserie oder ein Netflix-Stream mit dazu beitragen.   

 

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Die Janssens aus Hauset

Walther und Elka Janssen wohnten mehr als 40 Jahre mit ihren drei Söhnen in dem kleinen Ort Hauset, einem Ortsteil der Gemeinde Raeren in Ostbelgien. Vieles in dem Archiv unserer Webseite dreht sich deshalb um diese 40 Jahre gemeinsamer Erlebnisse, aber auch um die Zeit davor. Elka und Walther wohnen seit 2013 in Schleckheim, einem Stadtteil im Süden von Aachen. Die beiden ältesten Söhne sind mit ihren Familien in Hauset geblieben, der jüngste Sohn wohnt am Firmensitz der Janssen Cosmetics in Oberforstbach (Aachen).  Wir möchten die Privatsphäre schützen, Eideshalb reagieren wir gerne auf Hinweise. Wenn Ihr also Hinweise,  Fragen, Anregungen und Vorschläge oder Ideen habt, meldet Euch gerne  

 

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