Der russische Regimekritiker Alexei Nawalny fiel auf dem Flug von Tomsk nach Moskau ins Koma und das Flugzeug musste in Omsk landen, wo er sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Verdacht auf Vergiftung stand sofort im Raum. Die russischen Ärzte kamen zu der Schlussfolgerung das es sich um eine Stoffwechselstörung handeln könnte. Die Welt war da skeptischer, hatte es doch schon mehrere Vergiftungen von Regimekritikern gegeben. Nach einigen Tagen durfte Nawalny, begleitet von seiner Familie, nach Berlin geflogen werden und er wurde in der Charité eingeliefert. Sein Zustand blieb ernst, er lag noch immer im Koma. Nach wenigen Tagen kam die Analyse eines Labors in München welches die Vermutung bestätigte, dass Nawalny mit dem Nervengas Novichok vergiftet worden sei. Die Bundeskanzlerin forderte Aufklärung von Moskau, die natürlich bis heute nicht kam. Das übliche Tauziehen um die Wahrheit. Labore in Frankreich und Schweden bestätigte die Analyse aus München, aber die russischen Behörden verbreiten anderweitige Theorien. Inzwischen ist Nawalny aus dem Koma aufgewacht und er befindet sich wohl offensichtlich auf dem Wege der Besserung.
Man mag nun zu Nawalny stehen wie man will, aber die Art und Weise wie Moskau mit Regimekritikern umgeht ist alles andere als demokratisch. Das Land ist sicher auf den Weg hin zu einer Autokratie und die Unterdrückung nimmt immer gefährlichere und groteskere Züge an. Daran wird leider auch das Attentat auf Nawalny nichts ändern. Es verschlechtert allerdings weiter das Verhältnis zu Russland und verheißt deshalb nichts Gutes für die Zukunft. Deutschland möchte eine europäische Reaktion auf diesen Vorgang, mal sehen ob es dazu kommt.
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